Menü

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

 Startseite  -  Infozelt  -  Bergtouren  -  Klettertouren  -  Forum  -  Movies  -   Gästebuch

Wo bin ich: Startseite - Bergtouren - Gran Paradiso

Ein Mensch, der einem Gletscher Gesellschaft leistet, erhält allmählich das Gefühl, dass er unbedeutend ist.

Zitat: Mark Twain (US-amerikanischer Schriftsteller)

Gran Paradiso 4.061 m, Italien / Grajische Alpen - Tour am 16./17.08.2009

Gran Paradiso - 4.061m

 Allgemeines

Der Gran Paradiso (franz: Grand Paradis) ist mit 4.061 Metern der höchste Berg in den Grajischen Alpen, gelegen im Aostatal im Nordwesten Italiens. Er ist zugleich der höchste Berg, der mit seiner Basis vollständig auf italienischem Boden steht, denn höhere italienische Gipfel wie der Mont Blanc de Courmayeur oder das Balmenhorn sind nur untergeordnete Erhebungen, deren unmittelbare höhere Nachbarn sich auf französischem oder Schweizer Gebiet befinden.

Der Gebirgsstock des Gran Paradiso erhebt sich südlich der beiden höchsten Alpenmassive, des Mont Blanc und des Monte Rosa. Nach Südosten geht er ohne vorgelagerte Hügellandschaft unmittelbar in die Ebene des Piemont über. Charakteristisch für das Massiv sind tiefe Taleinschnitte mit steilen Felshängen, spitze Berggipfel und schmale Grate. Zum Teil ist es mit mächtigen Gletschern bedeckt. Es liegt im Nationalpark Gran Paradiso, der aus einem 1856 zum Schutz des Alpensteinbocks geschaffenen königlichen Jagdreservat hervorgegangen ist. Dieser Nationalpark ist der älteste Italiens und der zweitälteste in den Alpen.

Der Gran Paradiso in der sowohl italienisch- als auch französischsprachigen Region Aosta ist für zahlreiche Bergsteiger der erste Viertausender, da er sich seiner Ersteigung nur mit geringen Schwierigkeiten entgegenstellt.

 Erstbesteigung

Die Erstbesteigung erfolgte am 4. September 1860 durch J.J. Cowell, W. Dundas, J. Payot und J. Tairraz. Die Besteigung gilt bis auf die letzten 60 Meter zum Gipfel als relativ einfach. Ausgangspunkt ist normalerweise das Rifugio Chabod oder das Rifugio Vittorio Emanuele II. Das letztere ist benannt nach Viktor Emanuel II., der das Jagdrevier einrichten ließ, aus dem 1922 der Nationalpark Gran Paradiso hervorging.

 Anstiege

Der einfachste Anstiegsweg vom Rifugio Vittorio Emanuele II ist an manchem schönem Sommertag einer Pilgerstrecke gleich, kann auch als Lehrpfad dienen, wie Gletscher hinsichtlich Ausrüstung nicht begangen werden sollten.

Als Alternativstützpunkt und möchte man den Menschenmassen zumindest auf einem großen Teil der Tour entgehen und einen interessanteren Gletscher begehen, so ist als Ausgangspunkt das Rifugio Chabod eine gute Wahl. Es liegt ähnlich hoch wie das Rifugio Vittorio Emanuele II. und die technischen Schwierigkeiten von dort aus sind nicht anders, abgesehen vom eventuellen Überschreiten größerer Spalten auf dem Ghiacciaio di Laveciau.

Schwierigkeit

Leichte Zwei-Tages-Gletschertour mit Kletterstellen (Schwierigkeitsgrad II) im Gipfelbereich.

 Unsere Route:  Pont - Valsavarenche (1.960 m)  - Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) -  Gran Paradiso (4.061 m)

Bis vor 2 Wochen wusste ich noch nicht einmal, dass es den Gran Paradiso gibt. Durch einen Zufall lernte ich Helmut über eine Internetplattform kennen, der mir dann von diesem Berg erzählte. In der Regel wird diese Tour in zwei Tagen absolviert. Kurz darauf saßen wir nach einem "Kennen lernen" im Auto auf den Weg nach Pont (1.960 m), einem Teilort von Valsavarenche, um von dort aus zur Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) - einer Hütte mit dem großen, dreistöckigen Bau unter einem markanten Tonnengewölbe aufzusteigen und dort zu übernachten. Am nächsten Tag werden wir unseren ersten gemeinsamen 4000er, den Gran Paradiso besteigen. Dieser Berg ist nur ohne Seilbahnverbindung zu erreichen. Das macht ihn dann auch zu einem echten 4000er, den man von unten an aufsteigt. Nach einem hoffentlich geschafften Gipfelerlebnis werden wir wieder zurück zur Rifugio Vittorio Emanuele II absteigen und nach einer kulinarischen Stärkung weiter runter zum Parkplatz wandern.

Anmerkung: Gehzeiten ohne Pause / Angaben sind immer ca.- Werte

 Gehzeiten / Höhenmeter:   Pont (1.960 m) - Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) 2,15 Std. / 772 HM
 Gehzeiten / Höhenmeter:   Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) - Gran Paradiso (4.061 m) 2,30 Std. / 1.329 HM
 Gehzeiten / Höhenmeter:   Gran Paradiso (4.732 m) - Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) 2,30 Std. / 1.329 HM
 Gehzeiten / Höhenmeter:   Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) - Pont (1.960 m) 2,15 Std./ 722 HM
 Schwierigkeit:  Gletscher (L) bzw. (F+) , Gipfel Fels bis 2.Schwierigkeitsgrad Kondition: mittel
 Ausrüstung:  Grundausrüstung (1) - Hütte (2) - Hochtouren (5)
 Karte:  Kompasskarte 86 - Gran Paradiso, Valle d'Aosta (1:50000)
 Beste Jahreszeit:  Juni bis September, je nach Schneelage
Webcam Cogne/Gran Paradiso

 Mein kleiner Tourenbericht:

Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Bergführer.

Der Gran Paradiso gilt als ein relativ leicht zu besteigender 4000er und erhält daher viel Besuch. Eine einfache Hochtour mit Gletscherberührung, ausgesetzter Blockkletterei und kurzer, sehr ausgesetzter Querung (zwei Bohrhaken vorhanden) am Gipfelgrat soll es diesmal werden. 

Die Schwierigkeiten des Aufstiegs sind dabei weniger in der Bewältigung des Gran Paradiso-Gletschers zu suchen. Neben einem Höhenunterschied von gut 1300 Metern, den es am Gipfeltag zu überwinden gilt, führen am luftigen Gipfelgrat vor allem das Gedränge und die sich verheddernden Seilschaften zu interessanten Konstellationen. Hier heißt es einen kühlen Kopf zu bewahren, um nicht ungewollt in eine heikle Situation zu geraten.

Anfahrt: ab Stuttgart A8 Richtung Karlsruhe - weiter A5 Richtung Basel A2 bis zur Zürich und Bern zum Genfer See, hier weiter Richtung Montreux/Martigny, später immer Richtung Grand Saint Bernard (ausgeschildert), über die Passstrasse und den Saint Bernard-Tunnel (Maut für Hin- und Rückfahrt: 31,50 Euro) nach Aosta, von Aosta Richtung Courmayeur/Mont Blanc halten, nach St. Pierre bei Villeneuve links ins Valsaveranche einbiegen, immer der Ausschilderung Valsaveranche folgen und am Ende der Straße in Pont (1.960 m), das Auto abstellen (großer, kostenloser Parkplatz)

Ausgangspunkt: Großer, gebührenfreier Großparkplatz in Pont (1.960 m), einem Ortsteil von Valsavarenche wo aber auch mal die Parklätze knapp werden können.

Film & Bilder zur Tour


Etappe 1 - Der Hüttenanstieg: Pont (1.960 m) - Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m)

 

Ohne Schwierigkeiten haben wir den gebührenfreien Parkplatz in Pont gefunden und ziehen uns für unsere bevorstehende Tour um. Jetzt kontrollieren wir unsere Ausrüstung. Wir starten endlich um 13:30 Uhr unsere Tour. Am Parkplatz in Pont wandern wir an der großen Übersichtstafel vorbei, überqueren eine Holzbrücke über den Fluss. Am Ende der Brücke wenden Helmut und ich uns nach rechts und folgen dem Flusslauf ohne jeglichen Höhengewinn in den nächsten 20 Minuten, bis wir ein kleines Gebäude erreichen. Links am Weg stehen einige große Bolderfelsen, welche von Kletterern auch tüchtig genutzt werden. An liebsten würden wir bleiben und den Treiben zuschauen, aber wir haben noch einen Hüttenanstieg von 770 Höhenmetern vor uns und wollen unsere per Email bestellte Unterkunft nicht riskieren.

 

Wir folgen der sehr guten Ausschilderung "Rifugio Vittorio Emanuele II" und gewinnen über einen komfortablen Weg, der sich in Serpentinen durch einen Lärchenwald schlängelt, zügig die ersten Höhenmeter. Der breite Bergweg steigt ohne weitere Verzweigungen bald den Waldhang hinauf. Nach und nach zieht sich der Bergwald immer mehr zurück und wir überblicken das Valsaveranche mit seinem rauschenden Bach. Nach etwa einer Stunde passieren wir einen Wasserfall. Über grüne Hänge schraubt sich der Weg immer weiter in die Höhe und schon bald erkennen wir die vergletscherte Ciaforon, ein 3.640 m hoher Berg und die markante Pyramide der Becca di Monchiair.

Kurz vor der Hütte überqueren wir noch ein kurzes Trümmerfeld und erreichen nach 2:15 Stunden den futuristisch wirkenden Bau des Rifugio Vittorio Emanuele II. (2.732 m). Nach unserer Anmeldung steigen wir noch 3 Stunden der vergletscherte Ciaforon entgegen. So können wir uns etwas akklimatisieren.

 

Start am Parkplatz  Link klicken  klick = vergrößern

13:30 Uhr: Start am gebührenfreien Großparkplatz in Pont (1.960 m).

 

14:20 Uhr: Der Weg ist bis zur "Rifugio Vittorio Emanuele II" auch für Familien mit Kindern leicht zu begehen.

 

 Info Das Aostatal

Das Aostatal, deutsch veraltet Augsttal, ist eine autonome Region mit Sonderstatus in Italien. Die Region hat eine Fläche von 3.262 km² und hat rund 125.000 Einwohnen. Sie ist somit die kleinste Region Italiens, sowohl flächen- als auch bevölkerungsmäßig. 

Berggemeinschaften: Als einzige Region Italiens ist das Aostatal in keine Provinzen unterteilt. Alle provinzialen Kompetenzen sind an die Region übergegangen. Allerdings sind die 74 Gemeinden in 8 Berggemeinschafen organisiert.

Gemeinden: Die Gemeinden wurden während des Faschismus italienanisiert, nach dem 2. Weltkrieg wurden sie in ihrer französischen Fassung wiederhergestellt. Die italienischen Übersetzungen sind, anders als in Südtirol, abgeschafft worden. Nur die Hauptstadt trägt neben einem französischen auch einen italienischen Ortsnamen.

Geschichte: Ursprünglich von den Kelten bewohnt, wurde die Region im Jahr 25 vor Christus von den Römern erobert. Diese gründeten unter anderem Augusta Praetoria, das heutige Aosta. Burgunder, Ostgoten, Langobarden und Franken ergriffen von dem Gebiet Besitz. Seit dem 11. Jahrhundert und bis 1946 gehörte das Aostatal zum Herrschaftsgebiet des Hauses Savoyen. Nur für kurze Zeit fiel es unter französische Herrschaft (1691; 1704-1706, während des spanischen Erbfolgekrieges; 1798-1814 Anschluss durch Napoleon). Als Teil der Region Savoyen war es aber französischsprachig.

1861 wurde das Aostatal Teil des italienischen Königreiches und der Provinz Turin zugeschlagen. Das restliche Savoyen musste Italien an Frankreich abtreten. Seit dem zweitgeborenen Sohn des ersten italienischen Königs Viktor Emanuel II., Amedeo, 1870 - 1873 König von Spanien, der Titel eines `Duca di Aosta` (Herzog von Aosta) verliehen wurde, führte diese Linie des Könighauses (bis 1946) den Titel fort.

Während des Faschismus wurde die Italienisierung massiv vorangetrieben. Französisch wurde verboten und eine massive Immigration von Italienern gefördert. 1927 wurde das Aostatal von Turin getrennt und zur Provinz erklärt.

Während des Krieges war das Aostatal eines der wichtigsten Zentren des italienischen Widerstandes (itl. Resistenza) und wurde dafür mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die kleine Region mit einem Sonderstatus versehen, um den starken separatistischen Bestrebungen entgegen zu steuern. Erster Präsident wurde der bekannte Historiker Federico Chabod.

klick = vergrößern   

15:27 Uhr - Ciaforon 3.640 m

Ohne besondere Anstrengung geht es immer weiter aufwärts. Helmut geht voran und legt ein gutes Tempo vor. Rechts im Bild ist die Ciaforon, ein 3.640 m hoher Berg zu sehen, welchen wir lange Zeit für unser Ziel, den Gran Paradiso gehalten haben. Der Weg ist einfach zu gehen, die Ausschilderung super. Um 15:40 Uhr kommen wir an unserer Unterkunft, der Rifugio Vittorio Emanuele II auf 2.732 m Höhe an.

 Info: Rifugio Vittoro Emanuele II

Das Rifugio Vittorio Emanuele II ist eine Schutzhütte der Sektion Turin des Club Alpino Italiano (CAI) und liegt in den Grajischen Alpen auf einer Höhe von 2.732 m s.l.m. Namensgeber ist der italienische König Vittorio Emanuele II, der 1820 in Turin geboren wurde. Er erwarb ab 1854 das Gebiet des heutigen Nationalparks Gran Paradiso als Jagdrevier und bewachte es streng, womit er zum Schutz der Steinböcke beitrug. Die Hütte liegt auf der Ostseite des Val Savarenche auf der Moncore-Hochfläche an einem kleinen See. Ihre Bauform erinnert an eine "Luftschiffhalle". Eine Halbtonne mit Aluminiumdach. Diese Hütte und das etwas weiter nördlich gelegene Rifugio Chabod sind die am häufigsten benutzten Stützpunkte für eine Besteigung des Gran Paradiso.

 klick = vergrößern

Ausstattung: 104 Lager, 48 Notlager, 0 Betten, Trockenraum, Waschräume/WC Damen/Herren

Geschichte: Die ursprüngliche Hütte wurde 1884 gebaut und 1910 umgebaut und erweitert. 1954 wurde wenige Meter unterhalb eine neue Hütte errichtet, diese wiederum wurde 1963 erweitert und umgebaut. Die alte Hütte besteht auch noch und dient als Winterquartier und Notlager. Neue und alte Hütte haben denselben Namen und gehören beide der Sektion des CAI.

 Weitere Fotos dieser Tour sind auf meiner Galerie "Gran Paradiso" zu sehen.

Etappe 2 - Gipfeltag: Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) - Gran Paradiso (4.061 m)

Wer in der Rifugio Vittorio Emanuele II. nächtigt sollte sich unbedingt vorher telefonisch um einen Schlafplatz bemühen, da die Hütte zur Saison oft überfüllt ist. Helmut hat hier per eMail vorgesorgt. Der Tag begann um 4:30 Uhr mit dem Weckerklingeln. Nach einer typischen Hüttennacht mit einigen Schnarchern ging es eher unausgeschlafen in den Frühstücksraum. Die einzige Toilette mit Sitzschüssel war dauerbelegt. Nach der obligatorischen Hochtourenkatzenwäsche und einem guten Frühstück ging es los.

05:30 Uhr - Gipfelstart: Nach dem Anziehen und einer Kontrolle der Ausrüstung ging es in absoluter Dunkelheit los. Hinter der Rifugio Vittorio Emanuele II. ging es im Schein unserer Stirnlampen dann etwa eine halbe Stunde über eine Geröllhalde, dann weiter zum Gletscher. Hier trafen wir auf andere Seilschaften, die sich gerade anseilten.

Link zum Club Alpino Italiano

   klick = vergrößern

Auf deutlich erkennbarem, unkomplizierten aber dunklen Weg, welcher nur von unseren Stirnlampen beleuchtet wurde, ging links hinter der Hütte einem langen Ausläufer des Gipfelmassivs hinauf, der vom Felszahn Becca di Montcorvé herabzieht. Wir orientierten uns immer an den Steinmandl, welche gut sichtbar und leicht zu finden waren. Nun steuern wir dabei das linke Ende des Hangs an und folgen den Wegspuren und Steinmännchen durch das Blockgewirr. Über Blöcke und Schutt geht es nun bergauf und wir erreichen ein Tal, dessen Verlauf wir nun weiter folgen. Hier ist wohl auch die Stolpergefahr am größten. Schnell kann man zwischen die Blöcke geraten und sich den Fuß verletzen. Über Geröll, Schotter und Firn geht es auf den Ausläufer des Gran Paradiso-Gletschers zu. Vor und hinter uns sind die Lichterschlagen der Seilschaften zu erkennen. Um 06:45 Uhr erreichen wir den Anseilpunkt und legen unsere Gute und Steigeisen an.

klick = vergrößern             klick = vergrößern

06:50 Uhr: Blick zurück zum Anseilpunkt. Die Sonne taucht die Berge in goldenes Licht. Unten ist eine weitere Gruppe mit dem Anlegen der Ausrüstung beschäftigt.

 

07:10 Uhr: Helmut geht zielstrebig und gutgelaunt voran. Es scheint ein phantastischer Tag zu werden. Keine Wolke ist zu sehen. Kalt ist es aber trotzdem.

Wir wechseln vom Firn unmerklich auf den Gletscher, der sich an seinem ersten mittelsteilen Aufschwung nach rechts (Südosten) wendet. Nach einer Weile können wir auch erstmals einen unverstellten Blick auf das Mont Blanc-Massiv werfen. Nun geht es unschwierig und ohne sichtbare Spalten über den Gletscher. Trotzdem sehe ich hier einige Menschen die sich ohne Seil auf dem Gletscher bewegen. Sogar eine Einzelperson ist unterwegs. Wirklich fahrlässig und unvorsichtig. Der Schnee ist richtig trittfest, so dass wir nicht einsinken. Nach einer flacheren Passage links diagonal nun mittelsteil höher, wo wir zum breiten, sanft ansteigenden Gletscherrücken des Schiena d'Asino gelangen.

klick = vergrößern 

08:40 Uhr: Jetzt öffnet sich der Blick zum Gipfel und einem darunter gelegenen hohen Gletscherabbruch der aber in sicherer Entfernung und von einer großen Gletschermulde umgeben ist. Linker Hand erkennen wir bereits den höchsten Punkt des Gran Paradiso mit seiner Gipfelstatue. So nah es auch erscheint, es liegt noch ein gutes Stück Weg vor uns.  

klick = vergrößern  

09:15 Uhr - Ich stehe vor dem hohen Gletscherabbruch der sich aber in sicherer Entfernung befindet. Hier geht es unschwierig und derzeit ohne sichtbare Spalten über den Gletscher. Das Wetter verbesserte sich und die Sonne scheint. Der Schnee ist noch richtig trittfest.

09:50 Uhr: Die Randkluft, eine lange Spalte welche aber am Weg einen gefahrlosen Übergang bietet.

 

Zur Nationalparkhompage

  klick = vergrößern

Wir lassen den unterhalb des Gipfels gelegenen Gletscherabbruch links liegen und folgen dem Rücken bis unterhalb der Felstürmchen des Becco di Moncorvé. Nun müssen wir auf etwa 3.980 m dabei eine sehr lange Randkluft zu überschreiten. Diese hat aber einen gefahrlosen Übergang zu bieten. Von der Scharte - rechts sitzt dem langen, ebenen Gipfelkamm der erste rechteckige Felsturm auf - über Felsplatten in die rechte Steilflanke hinaus, ausgesetzt über einen kurzen Sims und in wenigen Schritten die letzten Gipfelfelsen hoch (Schwierigkeitsstufe I).

klick = vergrößern             klick = vergrößern

10:05 Uhr: In leichter Kletterei geht teils luftig über die glatten, großen und nur schwer zu greifenden Blöcke über den Grat. Am felsigen Gipfelaufbau gab es am Madonnen-Gipfel naturgemäß einen Stau. Kurz unterhalb der Gipfelmadonna wartet mit einer kurzen, aber sehr ausgesetzten Querung über einen schmalen Absatz, die Schlüsselstelle. Drei geführte Seilschaften der Alpenvereine sind vor uns und setzen für ihre Kunden die Fixseile. Hier hat man einiges an Luft und gähnende Leere unter seinem Allerwertesten. Zum Sichern und Entschärfen der Stelle sind zwei Bohrhaken vorhanden. Nach der Querung (für uns ohne Nutzung der Fixseile) folgt ein letzter Felsabsatz und gut fünf Stunden nach Aufbruch vom Rifugio stehen wir bei der großen Gipfelmadonna des Gran Paradiso. Helmut präsentiert sich in Rot neben der weißen Madonna.

10:15 Uhr: Das unbeschreiblich schöne und schier unendliche Panorama reicht vom Monte Rosa über die Walliser Alpen mit Dent Blanche, Matterhorn und Grand Combin über den Mont Blanc, den Barre des Ecrins bis hin zum Monviso. Wir hatten eine fabelhafte Aussicht. Nur einzelne, kleine Wölkchen zogen am Himmel vorüber.

 Info - Nationalpark Gran Paradiso

Der Nationalpark Gran Paradiso wurde 1922 als erster Nationalpark in Italien eingerichtet. Er liegt in den Regionen des Aostatals und Piemonts und erstreckt sich über eine Fläche von 70.318 Hektar, die zumeist bergig ist. Im Westen besteht auf einer Länge von etwa 14 km eine gemeinsame Grenze zum französischen Nationalpark Vanoise. Der Park war - damals noch als königlich italienisches Jagdrevier - das Gebiet, in dem die letzten, ansonsten im gesamten Alpenbogen ausgerotteten Alpensteinböcke überlebt haben. Im Westen stößt der Gran-Paradiso-Nationalpark an den französischen Nationalpark Vanoise.

Natur- und Umweltschutz

Im Jahr 2006 wurde dem Gran-Paradiso-Nationalpark vom Europarat das Europäische Diplom für geschützte Gebiete verliehen.

klick = vergrößern  Hompage Nationalpark Gran Paradiso  klick = vergrößern

11:15 Uhr: Wir verlassen den Trubel auf dem Gipfel und beginnen den Abstieg mit Gegenverkehr. Es kommen uns immer wieder neue Seilschaften entgegen.

 

13:25 Uhr: Das Rifugio Vittorio Emanuele II und damit unser Mittagessen ist in greifbare Nähe gerückt. Ein paar Schritte durchs Blockwerk und wir sind unten. 

Etappe 3 - Abstieg: Gran Paradiso (4.061 m) - Rifugio Vittorio Emanuele II (2.732 m) - Pont (1.960 m)

Der Abstieg verläuft entlang der Aufstiegsroute. Zur Hütte und weiter nach Pont (1.960 m), war es ebenso wie die gesamte Tour unschwierig, geht aber mit den vielen Höhenmetern auch in die Knie. Der Schnee war unterhalb 3.600 m zwar schon etwas aufgeweicht, dennoch haben wir weit und breit keine Spalten bemerkt.

 Fazit:

Wer am Rifugio Vittorio Emanuele II. nächtigt sollte sich unbedingt vorher telefonisch um einen Schlafplatz bemühen, da die Hütte zur Saison oft überfüllt ist. Ich habe viele Leute draußen nächtigen sehen. Bei gutem Wetter ist der Gran Paradiso eine sehr empfehlenswerte Tour mit unvergesslichen Weitblicken. Eine großartige Hochtour, die technische im unteren Bereich angesiedelt, jedoch Bergerfahrung, gute Kondition und natürlich stabiles Wetter erfordern. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Klettergewandtheit im Gipfelbereich sind unbedingt notwendig. Längere Strecken Schwierigkeitsgrad l. Ein guter Einsteiger-4000er.

 Weitere Fotos dieser Tour sind auf meiner Galerie "Gran Paradiso" zu sehen.

 meine weiteren Touren in den Grajischen Alpen

  • keine

     

 

 Nach Pont/Valsavarenche                     Deutscher Alpenverein      

          Link zum Club Alpino Italiano             

      Hompage Nationalpark Gran Paradiso     

 

 Link zum Gran Paradiso Natura

 

!!! Wir haben nur die eine Welt !!!

War is no solution.    Give Peace a Chance!

Blutspendesdienst in Deiner Nähe  

 

Homepage 

Nach oben

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.