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Wo bin ich: Startseite - Klettertouren - Zugspitze über Stopselzieher
Bergsteigen war mein Leben. Der Berg war für mich der Beweis, dass ich die düsteren Niederungen verlassen konnte. Nach jedem Oben wurde ich ein anderer unten.
Zitat: Reinhard Karl (deut. Alpinist, Fotograf und Schriftsteller)
Zugspitze 2.962m via Stopselzieher, Deutschland / Wettersteingebirge
Tour am 26.08.2008
Allgemeines:
Die Zugspitze ist mit 2.962 m der höchste Berg Deutschlands. Sie gehört zum Wettersteingebirge und ist Grenzberg zwischen Deutschland und Österreich. Ihren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge (Lawinenstriche) an den Steilhängen des Nord-Fußes.
Die Zugspitze ist der Hauptgipfel des Zugspitzmassivs, zu dem auch die übrigen, das Zugspitzplatt umrahmenden Gipfel / (Schneefernerkopf, Wetterspitzen) bis hin zum Gatterl (2.023m) gezählt werden. Am Zugspitzmassiv treffen der Wetterstein-Hauptkamm (Grenze zwischen Österreich und Deutschland), der Blassenkamm und der Waxensteinkamm zusammen. Im Massiv befinden sich zwei der deutschen Gletscher, der Schneeferner und der Höllentalferner.
Erstbesteigung
Der Leutnant Josef Naus bestieg im Auftrag des Königlich Bairischen Topographischen Bureaus zusammen mit dem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Johann Georg Deutschl am 27. August 1820 die Zugspitze. Damit gilt er als erster namentlich bekannter Besteiger des Westgipfels. Eine frühere Besteigung durch Einheimische ist aufgrund von Hinweisen auf historischem Kartenmaterial aus der Zeit um 1770 anzunehmen. In dieser handgezeichneten Karte ist ein „Gang-Steig“ vom Platt bis in den Gipfelbereich der Zugspitze und auf die andere Seite zum Eibsee eingetragen. Zudem gibt es in der Legende eine Zeitangabe für den Weg „ybers blath ufn Zugspitz“.
1853 bestieg Karoline Pitzner als erste Frau die Zugspitze.
Die erste Besteigung im Winter fand am 7. Januar 1882 durch Ferdinand Kilger, Josef und Heinrich Zametzer und Heinrich Schwaiger statt.
Unsere Route: Eibsee (1.000m) - Wiener- Neustädter-Hütte (2.213m) - Stopselzieher - Zugspitze (2.962m)
Es gibt sieben Wege auf die Zugspitze. Über das Höllental mit seiner Klamm und dem Klettersteig mit dem Höllentalferner haben wir 2006 und 2008 die Zugspitze schon bestiegen. Heute wollen wir über den westlichen Zustieg, dem sogenannten "Stopselzieher" den höchsten Gipfel Deutschlands vom Eibsee aus erklimmen.
Die Wiener- Neustädter-Hütte ist der Sützpunkt an der Schwelle zum Österreichichen Schneekar. Von dort führt der gesicherte Steig an der Zugspitz-Nordwestwand zum Gipfel. Ein schräger Kamin (Stopselzieher), den man entlang von Eisenklammern durchklettert, ist die orginellste Stelle. Nun bin ich auf diesen Anstieg gespannt und los gehts.
Gehzeiten mit Pausen
3,5 Stunden
Gehzeiten mit Pausen
Wiener-Neustätter-Hütte - Gipfel Zugpitze
2,5 Stunden
Höhenmeter:
Eibsee (1.000m) - Gipfel (2962m)
1962HM
Schwierigkeit:
Bergweg / Klettersteig A / B
Kondition. mittel
Ausrüstung:
Karte:
Alpenvereinskarte 4/2, Wetterstein- und Mieminger Gebirge (Mitte)
Gehzeiten mit Pausen |
3,5 Stunden |
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Gehzeiten mit Pausen | Wiener-Neustätter-Hütte - Gipfel Zugpitze | 2,5 Stunden |
Höhenmeter: |
Eibsee (1.000m) - Gipfel (2962m) |
1962HM |
Schwierigkeit: | Bergweg / Klettersteig A / B | Kondition. mittel |
Ausrüstung: |
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Karte: |
Alpenvereinskarte 4/2, Wetterstein- und Mieminger Gebirge (Mitte) |
Mein kleiner Tourenbericht:
Diese Beschreibung soll nur einen ersten Eindruck vermitteln. Sie ersetzt keinen Bergführer.
Wir, Oli und ich haben uns in den Kopf gesetzt zwei Tage im Zugpitzgebiet zuverbringen. Am Anreisetag parken wir auf dem Parkplatz der Alpspitzbahn nahe Garmisch-Partenkirchen kostenlos ab, da hier unsere Rundtour auch beendet sein wird. Gleich hier steigen wir in den Zug der Zugspitzbahn und steigen dann am Eibsee aus. Wir werden über den Stopselzieher den Gipfel der Zugspitze (2962m) erreichen, oben im Münchner Haus übernachten und nächsten Tag über den Jubiläumsgrat klettern, den Osterfelderkopf (2050m) erreichen und mit der Alpspitzbahn zurück zum Pakplatz fahren. Ob uns alles so gelingt wie geplant? Wir werden sehen.
Start: beim Eibsee um 09:00 Uhr 10:15 Uhr: Der Eibsee nach ca. 1 Stunde Wanderung
Die Zugspitzbahn hat uns nun am Eibsee abgesetzt. Hier müsen wir erst einmal den Einstieg zu unserer Tour finden. Laut Karte ist es der Weg Nr.821,später 801 Richtung Wiener- Neustädter-Hütte. Wir gehen auf einer Wiese unter der Eibsee-Seilbahn hindurch. rechts ist eine Ausflugsgaststätte, auf der anderen Wiesenseite beginnt endlich unser Weg. Ist dieser erst einmal gefunden, stellt die weitere Wegfindung kein mehr Problem dar.
Weitere Fotos dieser Tour sind in meiner Galerie "Zugspitze via Stopselzieher" zu sehen.
11:00 Uhr: Langsam aber beständig geht es immer höher hinauf. 11:40 Uhr - Rechtes Bild: Nun wird auch das Gelände endlich etwas steiler. Vorbei an der alten Mittelstation der Tiroler Zugspitzbahn. Hier konnte man früher im Winter aussteigen und mit den Skiern nach Ehrwald abfahren.
12:50 Uhr - Die Wiener- Neustädter-Hütte Die Wiener-Neustädter-Hütte ist eine Schutzhütte des Österreichischen Touristenklubs am Rand des österreichischen Schneekars in der Westwand der Zugspitze auf 2213 Meter Höhe. Die Hütte wird aus der Luft über die Tiroler Zugspitzbahn versorgt, deren Trasse genau über der Hütte verläuft. Sie wurde 1884 erbaut, nachdem bereits 1879 der Klettersteig zur Zugspitze gesichert wurde.
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13:00 Uhr - (Bild oben) Einen Kaffee auf der Wiener- Neustädter-Hütte und weiter geht es über ein kleines Schneefeld welches schnell und gefahrlos überquert wird. Auf der anderen Seite liegt der Einstieg zum Klettersteig, einem schrägen aber gesicherten Aufstieg. Im Stopselzieher verlaufen Drahtseilsicherungen und Tritteisen durch die ganze Passage. Teilweise sind auch steile Abschnitte zu meistern, im ganzen aber ist es ein eher einfacher Klettersteig.
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13:15 Uhr - (Bild oben) Ein gesicherter, enger Durchgang ist neben der schönen Fernblicke der Höhepunkt dieser Route. Diese interessante Laune der Natur verleiht dem "Stopselzieher" seinen Namen. Bei dem besagten Stopselzieher handelt es sich übrigens um einen kaminartigen Naturstollen. Ich lass mich nun vor der Sonnenspitze ablichten. Hier erreicht man flacheres Gelände. Einige Steilstufen sind noch einmal mit Seil versichert, aber meist steigt man ungesichert durch leichtes (aber durchaus absturzgefährdetes) Gehgelände bis zu den Überresten der alten Seilbahnstation.
Nun erreicht man den Grat, der zum Zugspitzgipfel führt. Der Weg ist nun leicht und durchgehend mit einem Drahtseil ausgestattet. Bald geht man an den ersten Gebäuden vorbei und etwas später steht man auf der Aussichtsterrasse. Auf der Zugspitze erwarten den Bergsteiger Damen in Schuhen mit Stöckelabsätzen und japanische Touristen, die die Klettersteigler wie Tiere im Zoo betrachten und fotografieren. Wenigstens wollte mich bei meinen Besuchen auf der Zugspitze noch keiner füttern ... Am Gipfel selbst immer Warteschlangen.
15:00 Uhr Endlich erreiche ich nach ca. 5,5 Stunden Aufstieg den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg.
Der Gipfel: Auf dem Ostgipfel der Zugspitze steht das bekannte, goldene Kreuz. Dieser Ostgipfel ist genau 2962,06 m hoch, der übrige Gipfelbereich und der ehemalige Westgipfel ist zugebaut. Für den stark frequentierten, mit Stahlseilen und Eisensprossen gesicherten Zugang von der Besucherplattform auf den Ostgipfel sind neben festem Schuhwerk Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Auf den paar Metern der kurzen Strecke ist wegen des Andrangs immer mit Gegenverkehr zu rechnen.
Fazit: Der Aufstieg durch den Stopselzieher ist eine willkommende Abwechselung zur bekannten Höllentaltour mit ganz eigenen Charakter. Die Tour selbst, sowie das tolle Panorama entschädigen größtenteils für den Gipfelschock.
Weitere Fotos dieser Tour sind in meiner Galerie "Zugspitze via Stopselzieher" zu sehen.
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